Ouadane zählt neben Chinguetti zu den kulturell und historisch wichtigsten Städten der Adrar-Region. Dabei ist die Stadt das Adrar-Plateau entlang bergauf errichtet worden. Nirgendwo sonst in Mauretanien erstrecken sich die Ruinen der Altstadt über eine solch weitläufige Fläche wie hier. Nicht umsonst ist der Ksar daher neben Chinguetti, Oualata und Tichitt UNESCO-Weltkulturerbe. Als wichtiger Handelsposten des Transsaharahandels und zugleich Zentrum des Dattelanbaus im Adrar kam der Stadt im 13. und 14. Jahrhundert weit überregionale Bedeutung zu. Gelegen am Fuße des östlichen Plateaus ist Ouadane von Chinguetti aus binnen 2 Stunden erreichbar. Die Stadt selbst lohnt sich für einen Tagesausflug inklusive Übernachtung. Neben der sehenswerten Altstadt mitsamt ihrer teils restaurierten Moschee und den Häusern der Stadtgründer empfehlen wir einen Besuch in der Datteloase und einen Ausflug zum nur 25 km entfernten Guilb er Richat. Diese Gesteinsformation ist sogar vom Mond aus sichtbar und selbst die Fahrt dorthin wird zum abenteuerlichen Erlebnis. Weiterhin ist auch ein Besuch des Stadtmuseums den Ausflug wert. Es besteht zudem die Möglichkeit, den Weg von Chinguetti nach Ouadane (oder umgekehrt) statt über die Asphaltstraße offroad über die Tanouchert-Oase zu nehmen. Ein wenig Umweg, aber viel Gewinn. Von der 3500-Einwohner-Stadt Ouadane können auch problemlos Kameltouren organisiert werden.
Am Fuße des östlichen Adrar-Plateaus beginnt das Weltkulturerbe Ouadane. Der Ksar wurde förmlich in den Fels hineingebaut. Ouadane ist für Besucher Mauretaniens eines der wichtigsten Ausflugsziele, sodass der Ort neben Chinguetti, Terjit und einer Fahrt mit dem Eisenerzzug zu den üblichen und bewährten To-Do´s in der Region Adrar zählt.
In seinen besten Jahren war der Handelsposten ein bedeutender Umschlagplatz in Westafrika. Der Legende nach im 12. Jahrhundert von drei Hadsch-Pilgern gegründet, blieb Ouadane lange Jahre Teil des Transsaharahandels. Einst wurde hier Gold gegen Datteln und Salz aus dem Norden getauscht. Die Dattel, die ursprünglich aus Mesopotamien stammt, konnte schließlich auch in der Region Adrar angepflanzt werden und trug fortan maßgeblich zur wirtschaftlichen Prosperität bei. Noch heute ist die Stadt Ouadane von Dattelplantagen umgeben. Zwar erreichte der Ort nie die religiöse Bedeutung Chinguettis, gleichwohl war er als Handelsplatz wohl noch beliebter – und wesentlich besser geschützt. Doch auch in Ouadane wurde Wissen gelehrt, wie allein der Name Die Straße der vierzig Weisen beweist, die eine der Hauptstraßen der Altstadt war. Ihre Abhängigkeit vom Handel indes wurde der Stadt zum Verhängnis. Die Karawanenwege verlagerten sich ab dem 16. Jahrhundert gen Osten, Ouadane verarmte.
Heute dreht sich in Ouadane alles um seine ruhmreiche Geschichte. Die Ausmaße der verhältnismäßig gut erhaltenen Altstadt erstaunen noch heute. Sei es die Moschee aus dem 15. Jahrhundert, seien es die Häuser der drei Haǧǧāǧ (Pilger) und Stadtgründer, sei es das Stadtmuseum: im alten Ouadane wird Geschichte begehbar. Der Führer vor Ort beantwortet freundlich alle Fragen zur Stadt. Bücher über Sehenswürdigkeiten und Geschichte der Region können vor Ort käuflich erworben werden. In der Altstadt ist man übrigens nie allein: Eine Kolonie Klippschliefer hat sich dort eingenistet, selbst wenn man sie meist nicht zu Gesicht bekommt. Geht man von der modernen Stadt durch die Altstadt den Hügel hinunter, endet man in einem der Dattelhaine und kann in der Saison die süße Ernte kosten. Im modernen Ouadane leben heute 3500 Bewohner dicht an dicht, auf dem gesamten Plateau gibt es keine breiteren Straßen. Der direkte Gang durch die modernen Lehmbauten im Anschluss an die Altstadt-Besichtigung ist ein interessantes Gefühl. Kulinarisch ist Ouadane bekannt für seine wildwachsenden Melonen, deren Kerne gerne zermahlen in einer Suppe serviert werden.
Nur 25 km entfernt von Ouadane liegt das Guilb er Richat. Wie oben beschrieben, ist die kilometergroße Gesteinsformation sogar vom Mond aus sichtbar und dient als Landmarke zur Orientierung. Auch die Fahrt dorthin ist ein eindrucksvolles Erlebnis, auf dem man durchaus vorbeiziehende Nomaden treffen kann. Nahe des Guilb er Richat liegen zudem die Reste des portugiesischen Forts Agouedir. Wir bieten von Ouadane aus auch Kameltouren an. Die Ziele sind dabei variabel und reichen von Oasen über das Guilb er Richat bis sogar nach Chinguetti.