Inmitten der alten Kulturregion Dar Tichitt liegen die Fragmente der jungsteinzeitlichen Siedlung Akreijit. Es sind nicht die einzigen sehenswerten Ruinen in Mauretanien, wohl aber bei weitem die ältesten. Gelegen nördlich der einstigen Aoukar-Senke, die bis vor 1000 v. Chr. ein riesiger Binnensee war, gab es hier verschiedene Besiedlungsphasen, die etwa um 400 v. Chr. ihr Ende fanden. Vieles ist davon übrig geblieben und heute noch zu sehen, so auch die Gebäude. Die Überreste der steinernen Häuser stellen die ältesten erhaltenen Siedlungen in ganz Westafrika dar. Die Mauern erstrecken sich dabei über 1,2 ha. Es mangelt in Akreijit nicht an Fundstücken wie Pfeilspitzen und Reibschalen. Vieles davon kann in einem kleinen Museum in Akreijit besichtigt werden. Der Besitzer des Museums beantwortet offene Fragen und bietet zudem Führungen an, bei denen er alles zeigt, was Besuchern normalerweise entgeht. Von den meist nomadisch lebenden Bewohnern werden auch viele historische Requisiten zum Verkauf angeboten. Kaum sonst in Mauretanien gibt es beeindruckendere Felszeichnungen als in Akreijit. Der Ort liegt 30 km östlich von Tichitt und ist als Ziel in zwei unserer Touren eingebettet. Wir empfehlen einen eintägigen Aufenthalt sowie einen Besuch nahe gelegener Naturphänomene wie dem Elefantenfelsen. Im Anschluss fahren wir Richtung Südosten nach Oualata.
Das sicher besterhaltene Relikt der Tichitt-Kultur ist Akreijit. Diese Kultur, die sich über die Regionen Dār Tichitt, Dār Oualata, Dār Néma und Dār Tagant erstreckte, war eines der größten neolithischen Zentren Westafrikas und erhält als ein solches in der Forschung umfangreiche Beachtung.
Eng verbunden war die Tichitt-Kultur geografisch mit der Aoukar-Senke im heutigen Südosten Mauretaniens. Wäre dieser einstige See nicht um ca. 1000 v. Chr. ausgetrocknet, würden seine Ausmaße von Kiffa bis Oualata reichen. Zur Zeit des Neolithikums war der Rand des Sees besiedelt, wobei drei Phasen unterschieden werden. Die Naghez-Phase (1200-1000 v. Chr.) bestand überwiegend aus Gehöften. Die Selbstversorgung wurde über Viehhaltung, Fischfang, Ackerbau (u.a. Hirse, Reis, Sorghum Süßkartoffeln und Palmfrüchte) und das Sammeln von wilden Gräsern sichergestellt. Die nachfolgende Chekba-Phase (1000-700 v. Chr.) musste ohne Fischfang auskommen. Ausbleibender Regen hatte die Seen austrocknen lassen. Gleichwohl blieben andere Formen der Selbstversorgung erhalten, wie auch die Architektur sich wenig änderte.
Durch wachsenden Druck seitens der von Norden kommenden Berber wurden nun auch Schutzmauern und Tore angelegt. Man schätzt, dass die Bewohner aufgrund der unwirtlicheren Bedingungen der Akanjeir-Phase um 400 v. Chr. das Dār Tichitt verließen. Auch heute noch finden sich zahlreiche Nachweise der einstigen Besiedlung. Interessant sind etwa Pfeilspitzen, die unter anderem im kleinen Museum von Akreijit ausgestellt sind. Diese sind häufig aus Schiefer gefertigt, dem einzigen verfügbaren lokalen Gestein. Andere Materialien mussten importiert werden. Daneben gibt es weitere Gegenstände wie Reibschalen und Hohlmeißel. Übrigens sind Felsgravuren über das gesamte Gebiet der ehemaligen Tichitt-Kultur verteilt. Längst sind nicht alle entdeckt. Berühmte Archäologen wie Thierry Tillet machen sich noch heute in Mauretanien auf die Suche. In Akreijit jedenfalls kennen wir einige Zeichnungen, denen wir einen Besuch abstatten können. Auch die baulichen Ruinen vor Ort sind absolut sehenswert.
Wir verbinden den Besuch Akreijits, der ältesten noch erhaltenen Siedlung Westafrikas, mit einer allgemeinen Reise durch den Tagant und den Osten Mauretaniens. Zwei unserer Touren führen über Tidjikja-Tichitt-Akreijit-Elefantenfelsen-Oualata in die Gegend, auf Wunsch schneidern wir auch auf Ihre Vorstellungen abgestimmte Trips. Für einen Besuch in Mauretaniens Süden sollte genügend Zeit eingeplant werden, von Tidjikja bis Oualata gibt es keine asphaltierten Straßen.