Kameltour
Mauretanien besteht bei einer Größe dreimal Deutschlands zu über 90 % aus Wüste. Und keine Frage: In der Sahara besteht viel Möglichkeit, einige Kilometer auf dem Wüstenschiff zurückzulegen. Neben Tee, Chinguetti, der Sängerin Dimi Mint Abba, Kleidung wie Boubou und Hawli sowie natürlich dem sunnitischen Islam ist das Kamel (arab. ǧamal) ein Kernfaktor der mauretanischen Identität. Kamele, genauer die einhöckrigen Dromedare, stammen ursprünglich aus dem Raum der arabischen Halbinsel und wurden spätestens mit der Expansion des Islams auch nach Westafrika gebracht. Lange Zeit waren sie das einzige Fortbewegungs- und Transportmittel. Der gesamte Transsaharahandel wurde jahrhundertelange über Kamele abgewickelt. Sie transportieren Salz, Datteln, Gold und praktisch alles, was gehandelt wurde. Auch heute noch gibt es etwa bei Tichitt eine Salzkarawane, die jährlich in den Süden zieht. Bis vor wenigen Jahrzehnten wurde auch die islamische Pilgerfahrt, die Ḥaǧǧ, von Mauretanien aus mit dem Kamel durchgeführt. Es heißt, von Chinguetti bis Mekka seien es sechs Monate gewesen.
Zudem kommt dem Kamel auch eine andere Bedeutung zu: Die Milch wird getrunken, das Fleisch als nicht alltägliche gehobene Speise verzehrt, die Haut zu Leder verarbeitet. Nun gibt es im Bilad Shinqit in nahezu jedem Ort Dromedare und unzählige Orte, die sich per Kameltour zu entdecken lohnen. Touren können wir flexibel zeitlich und örtlich organisieren. Dabei stellen wir jedem Interessierten die Frage vorab: Sind Sie interessiert an Kameltrekking oder richtigem Reiten? Ersteres ist eine geführte Tour in gemächlichem Tempo, bei letzterem reiten Sie das Kamel eigenständig - auch in höherer Geschwindigkeit.
Wir bieten Kameltouren vor allem in der Region Adrar an. Dabei ist von einem mehrstündigen Kamelritt über einen zweitägigen Oasenritt von Terjit nach Mhaireth bis hin zu einer mehrwöchigen Tour (etwa Chinguetti - Ouadane und zurück) alles denkbar. Die Tour stellen wir komplett mit Ihnen zusammen. Wie viele Reisende, wie viele Kamele, wie viele Chameliers (Kamelführer), ggf. ein professioneller Koch - alles will gut vorab geplant sein. Wir binden Kameltrips in unsere Touren ein oder planen eine gänzlich neue, die an Ihren Vorstellungen orientiert ist.
Dabei gelten für uns zwei Punkte in besonderem Maße. Erstens: Tierwohl First. Wir achten streng darauf, mit wem wir arbeiten, wie die Dromedare behandelt und gehalten werden und welche Strecke wir einem Tier pro Tag zumuten können. Zweitens kann eine Wüstentour aufregend sein und Spaß machen, sollte aber nie leichtfertig geplant sein. In jedem Fall sind Sie immer mit einem ortskundigen Begleiter und modernen GPS-Geräten ausgestattet. So entgeht Ihnen nichts und gleichzeitig stellen wir sicher, dass Sie uns nicht entgehen.