Tidjikja

Auch genannt: Tiǧikǧa, Tižigža, Tijikja, Tiyikya, Fort Coppolani

Süß wie eine Dattel

Tidjikja ist weder die größte Stadt in Nähe des Tagant-Plateaus (Moudjeria) noch die schönste (Tichitt). Sie ist auch keine ehemalige Hauptstadt eines früheren Großreiches (Aoudaghost) und verfügt nicht über ausgeprägte Ruinen (Ksar el Barka). Keine Felszeichnungen lassen sich hier finden (Akreijit) und auch keine Krokodile (Guelta Matmata), aber: Wer den Süden Mauretaniens kennenlernen will, wird um Tidjikja kaum herumkommen. Als Hauptstadt der Region Tagant bildet sie die Basis für alle gerade genannten Ziele. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob Reisende von Atar oder Nouakchott kommen. Die im 17. Jahrhundert gegründete 11.000-Einwohner-Stadt entwickelte sich durch ihren Dattelanbau schnell zum Zentrum der Region. Auch heute noch werden die süßen Früchte in der Gegend geerntet, mehr als irgendwo sonst im Land. Die Dattelsaison von Juni bis August ist das Highlight des Jahres. Für Besucher sehenswert ist neben den Datteloasen die architektonisch interessante Altstadt inklusive Markt und alter Moschee. Auch ist die Tidjikja umgebende Landschaft wunderschön. Die in Nouakchott beginnende asphaltierte Straße, die sich in Sangrave teilt, endet in ihrer nördlichen Abzweigung in Tidjikja. Tichitt, Akreijit und Oualata sind ab dort nur offroad erreichbar. In Tidjikja liegt auch die letzte regelmäßig befüllte Tankstelle auf dem Weg gen Osten. Wir empfehlen einen eintägigen Aufenthalt.


Highlights

  • Lokale Architektur
  • Moschee
  • Altstadt
  • Dattelsaison
  • Dattelhaine
  • Ksar el Barka (in Nähe)
  • Rachid (in Nähe)
  • Guelta Matmata (in Nähe)

Von Palmen, Sufis und Franzosen

Tidjikja ist aufgrund seiner Lage und Geschichte eine der wichtigsten Städte Mauretaniens. Umgeben von den steinigen Hochebenen des Tagant-Plateaus, liegt die Stadt im Dār Tichitt, einer bedeutsamen Kulturregion der neolithischen Zeit.
Trotz einer durch massenhafte Felsgravuren nachgewiesenen jahrtausendealten Besiedlung erfolgte die Stadtgründung erst im 17. Jahrhundert durch einen Zweig des sufischen Tijaniya-Ordens, der Idaw Ali. Es heißt, nirgendwo sonst im Land schmecken die Datteln so süß wie in der Gegend um Tidjikja. Dass dem Ort daher schnell eine Bedeutung als Anbau- und Handelsgebiet für Datteln zukam, dürfte nicht überraschen. Drei Jahrhunderte später: Die französische Eroberung Mauretaniens erfolgte vom Senegal aus. Hier in Tidjikja brauchten die Franzosen Anfang des 20. Jahrhunderts drei Jahre, um den Widerstand des Südens zu brechen. Dieser verlagerte sich daraufhin in die nördlichere Adrar-Region. Die Stadt wurde durch die Kolonialverwaltung zum Verwaltungszentrum des Tagant ausgebaut – eine Funktion, die sie seitdem innehat. Französische Militärposten und Forts sind auch heute noch gut in der Stadt sicht- und besuchbar.

Heiße Feste

Nach wie vor ist Tidjikja von enormer Bedeutung für die Dattelproduktion. Seine unzähligen Haine sind beinahe ohnegleichen in Mauretanien. Einmal jährlich wird zwischen Juni und August die Ernte eingefahren – Grund genug für ein mehrwöchiges Fest, das Guetna. Zu dieser Zeit lohnt sich der Besuch besonders, allerdings gibt es gute Gründe, doch erst im Winter zu kommen. Die Region gilt nämlich als die heißeste der Welt und kann im Sommer problemlos 55 ° erreichen. Tidjikja ist durch ein Ouad geteilt, das während der Regenzeit zum fruchtbaren See wird. Nördlich davon liegt die sehenswerte Altstadt. Wir können die Nacht sowohl innerhalb Tidjikjas als auch außerhalb verbringen. Wie oben erwähnt, kann Tidjikja zum Ausgangspunkt für vielerlei Kurztrips dienen. Die Ruinen von Ksar el Barka etwa oder auch das Krokodil-Guelta Matmata. Übrigens: Es gibt zwar auch in Tichitt eine provisorische Tankstelle. Allerdings sollte man nicht dem Irrglauben verfallen, diese wäre zu jeder Zeit gefüllt. Daher wäre Tanken in Tidjikja angebracht. Bis zur nächsten zuverlässigen Tanke in Néma sind es nämlich 630 km.


Tidjikja-Touren

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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Tidjikja

Gibt es in Tidjikja Übernachtungsmöglichkeiten?
Ja, es gibt zahlreiche seriöse Auberges und private Hosts. Zugleich besteht auch die Möglichkeit einer outdoor-Übernachtung.
Besteht in Tidjikja die Möglichkeit zum Kameltrekking?
Ja, historisch waren Karawanen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die gesamte Tagant-Region. Auch heute noch gibt es zahlreiche Kamele und Ausflugsmöglichkeiten in Nähe von Tidjikja. Und Karawanen kann man ebenfalls zu unserer Zeit noch vor Ort sehen.
Was, wenn ich Tidjikja sehen möchte, aber keine zwei Wochen Zeit habe?
Kein Problem. Neben den oben offerierten Touren bieten wir auch Touren nach Maß an. Bei diesen individuellen Touren arbeiten wir mit Ihnen gemeinsam Ziele und Dauer des geplanten Trips aus. So sind kürzere Touren möglich!