Viele Wege führen nach Rom. Und noch mehr nach Ouadane, so scheint es. Und sicher kann man für manches, für das man auf schnellstem und asphaltiertem Wege gerade mal 170 km braucht, auch mal über 400 fahren. Dann jedoch wird man reichlich belohnt. Denn wer sich für den wesentlich längeren Weg nördlich des Adrar-Plateaus entscheidet, wird die Manuskripte der Stadt Jraif (auch: Jurayf, Ǧurayf) sehen können. Auch die Mahdara von Sheikh Mohamad Fadel rechtfertigt den Umweg. Und in El Beyyed zum Beispiel bietet sich eine Zeltübernachtung mitten in der Wüste an. So hat man wenig zeitlichen Druck, sich das prähistorische Museum mitsamt seinen Pfeilspitzen, Reibschalen und Faustkeilen anzusehen. Die französischen Kolonial-Forts von Bir Ziri und El Ghallaouiya sind heute noch gut erhalten. Ganz in der Nähe von letzterem lassen sich zudem prähistorische Zeichnungen und Gräber aus vorislamischer Zeit entdecken. Nach einer Übernachtung in El Ghallaouiya geht es zum Gebirgspass von Trig Chouail (auch: Trig Chouali), der einst wegen seines schützenden Tals die lokale Bevölkerung anzog. Felsgravuren zeugen noch heute davon. Den Abschluss unseres wertvollen Umwegs bieten das Guilb er Richat und die Reste des nahen portugiesischen Forts von Agouedir (auch: Agwedir). Und dann schließlich, beim Einzug in Ouadane, wird man die Stadt mit den Augen der Wüste sehen.