Die Route de l’Espoir (Straße der Hoffnung) ist zwar keine eigentliche Sehenswürdigkeit, verbindet aber in Mauretaniens Süden derart viele, dass wir auch ihr einen eigenen Platz zur Würdigung zukommen lassen wollten. Über ein Jahrzehnt wurde an der Asphaltstraße gebaut, 1985 schließlich wurde sie festgestellt. Die Straße reicht über 1100 Kilometer in West-Ost-Richtung von Nouakchott an der Atlantikküste bis Néma, das beinahe in Mali liegt. Sie führt dabei durch sechs Regionen. Bei Sangrave gibt es eine bedeutende nördliche Abzweigung, die nach Tidjikja und Tichitt führt. Zwar führen an vielen Stellen der Route de l´Espoir Sandverwehungen zu einem notwendigen reduzierten Tempo, allerdings ist der enorme Vorteil einer Asphaltstraße im Vergleich zu einer Sandpiste eklatant und hat zu vielfältigen Veränderungen – nicht nur für den Tourismus – geführt. Städte wie Oualata verloren aufgrund fehlender Anbindung ihre wirtschaftliche Bedeutung, Néma und andere gewannen. In den 1970ern führten Dürren und der Westsahara-Konflikt zu enormen Verwerfungen der mauretanischen Gesellschaft. Nomaden wurden sesshaft, oft an der Route de l’Espoir, da das Gebiet unmittelbar an der Straße keinem Stamm zugehörig war. So wuchsen Dörfer zu bedeutenden Städten, die oftmals nicht die notwendigen Voraussetzungen an Ressourcen und Infrastruktur brachten und bringen. Eine vergleichbare Bedeutung in Mauretanien hat nur die Piste Impériale, die in Nord-Süd-Richtung von Nouadhibou bis Rosso verläuft. Wir benutzten die Route de l’Espoir bei all unseren Touren durch Südmauretanien.